Iguazú

noch ein bisschen mehr als nur Iguazú und Wasserfälle

REISEBLOG

11/15/20244 min lesen

Iguazú - Anreise:
Die Anreise war wie immer ein Erlebnis. Um Kosten zu sparen, hatte ich beschlossen, mit dem Bus zum Flughafen zu fahren. Nachdem ich dann 1,5 Stunden auf den Bus gewartet hatte und der Flug immer näher gekommen ist, habe ich mich dazu durchgerungen, einen knapp 30-mal teureren Uber zu bestellen. Dadurch war ich überpünktlich am Flughafen, da der Uber nur 30 Minuten gebraucht hat, während der Bus 2,5 Stunden benötigt hätte. Das warten auf den Bus hat trotzdem keinen Spaß gemacht. da ich am vorigen Abend in der Museumsnacht schon 3 Stunden in einer Schlange stand und wir uns am Ende dann doch dazu entschieden haben unseren Platz aufzugeben, unter anderem weil andere Leute unserer Gruppe beigetreten sind, die uns ein wenig den Abend versaut haben.

Am Flughafen hat dann alles bis zum Gate reibungslos funktioniert, und ich hatte mehr als genug Zeit – sogar mehr, als mir lieb gewesen wäre, da das Boarding des Fluges sich um 1,5 Stunden verzögert hat. Insgesamt wurde der Flug um 3 Stunden nach hinten verschoben, dies wurde vorab schon angekündigt, dadurch wurde es etwas spät für mich. Der Flug dauerte knapp 2 Stunden, und mit der Verschiebung es Fluges, war ich um 22:30 am Flughafen in Iguazú angekommen. Eigentlich hätte ich dort schon um 17 Uhr sein sollen.

Am Flughafen habe ich den Bus in die Stadt genommen. Am Hostel angekommen, musste ich feststellen, dass die Rezeption bereits geschlossen war, was ich zwar befürchtet hatte, da es Booking.com mir so vermittelt hatte. Somit hatte ich mir am Flughafen schon eine neue Unterkunft mit 24h Rezeption herausgesucht, die ich dann auch nach der Gewissheit, dass das andere Hostel bereits geschlossen hat, gebucht habe. In dem neuen Hostel bin ich auch für meinen gesamten Aufenthalt geblieben, da ich am nächsten Morgen gesehen habe, dass das andere Hostel storniert wurde. Glücklicherweise habe ich nur für das neue Hostel gezahlt, da man in Argentinien fast überall erst bei Ankunft bar bezahlt. Oder mit einer ausländischen Kreditkarte, um die Mehrwertsteuern oder VAT erstattet zu bekommen.

Iguazú-Wasserfälle:
Am nächsten Tag habe ich die argentinische Seite der Wasserfälle erkundet. Zum Glück hatte ich meine Kamera mitgenommen, mit der ich das Naturspektakel und die dort lebenden Tiere besser einfangen konnte. Ich werde eine kleine Galerie unter diesen Post hängen. Ob die Bilder gelungen sind, weiß ich allerdings noch nicht, da ich sie mir noch nicht in groß angesehen habe – möglicherweise sind sie alle Schrott - daraus würde die fehlende Galerie resultieren.

An Tag zwei hat das Wetter leider nicht so ganz mitgespielt, weshalb ich mich entschieden habe, nach San Ignacio zu fahren, etwa fünf Stunden südlich von Iguazú. Dort habe ich die am besten erhaltenen Ruinen einer Jesuiten-Siedlung besucht. Für alle, die den Begriff Jesuiten nicht kennen: Sie waren eine Gruppe von Gläubigen, die im 17. Jahrhundert versuchten, die Einheimischen in Südamerika – vor allem in der Region des heutigen Dreiländerecks (Brasilien, Paraguay, Argentinien) – zu Christen zu machen. Im 18. Jahrhundert gerieten sie allerdings in territoriale Konflikte mit Portugal. Bemerkenswert ist, dass die Jesuiten ein friedliches Zusammenleben mit den Einheimischen pflegten. Das ist alles nur gesundes Halbwissen also lieber nochmal Fakten-Checken vor dem weitererzählen.

Vor Ort war es das komplette Gegenteil von dem was ich in Buenos Aires erlebt habe: entspannt, keine Hektik, und insgesamt ziemlich leer. Ich habe dort etwa 4 Stunden verbracht, bevor ich den Bus zurück nach Iguazú genommen habe, den ich – wie könnte es anders sein – erst in San Ignacio gebucht habe. Spontanität muss eben auch mal sein!

Geldprobleme und Brasilien:
Wie immer gab es auch kleine Abenteuer: Ich bin mit stolzen 100.000 Pesos nach Iguazú gereist, hatte aber an Tag zwei meiner Reise nur noch 5.000 Pesos übrig. Viele Orte akzeptieren nur Bargeld, weshalb ich ein Problem hatte, da ich den Bus von Puerto Iguazú zum Flughafen (5.500 Pesos) bezahlen musste. Die Lösung hieß wie so oft Western Union. Leider gibt Western Union morgens kein Geld heraus, sondern erst ab 16 Uhr. Somit fiel Tag zwei als Lösung weg, da ich erst um 22:45 Uhr aus San Ignacio zurückkam.

Am dritten Tag bin ich auf die brasilianische Seite der Wasserfälle gegangen. An der Busstation habe ich festgestellt, dass nur Bargeld akzeptiert wird, Überraschung! Also ab zum Bankautomaten: Nach 45 Minuten Wartezeit habe ich 70.000 Pesos abgehoben, das maximum das möglich war, plus 10.000 Pesos Gebühren. Das hat mich knapp 72 Euro gekostet, aber zumindest war der Wechselkurs meiner Karte akzeptabel, sehr ähnlich zu denen die Wester Union momentan anbietet. Auf der brasilianischen Seite angekommen, waren die Blicke auf die Wasserfälle spektakulär. Es fühlte sich aber wie eine touristische Massenabfertigung an. Man wird mit dem Bus zum Eingang des Nationalparks gebracht, kauft dort ein Ticket mit Uhrzeit ab der man den Park betreten darf - falls man noch was essen will in der Zwischenzeit gibt es ein Fast-Food Restaurant in dem Gebäude. Dann fährt man weiter zu den Wasserfällen, wird bei dem Hotel rausgelassen, bei dem ein Weg beginnt, läuft den ca. 2 km langen Weg entlang und folgt dabei stupide der Herde von Menschen. Danach geht es wieder mit dem Bus zurück. Es gab keine Individualität, keine Wege durch den Dschungel – nur Me, Myself and I und HUNDERTE anderer TOURISTEN. insgesamt hat mir die argentinische Seite eindeutig besser gefallen.

Wanda und Abreise:
Am letzten Tag in Iguazú habe ich die Edelsteinmienen in Wanda besucht. Dafür bin ich morgens losgefahren: Eine Stunde mit dem Bus nach Wanda und 40 Minuten zu Fuß zur Mine. Vor Ort habe ich eine Führung gemacht, die sehr beeindruckend war, auch wenn ich nur eine Stunde dort verbringen konnte -was auch vollkommen ausgereicht hat, da mein Flug um 15 Uhr ging. Mein Ticket zurück nach Iguazú habe ich natürlich auch erst am Busbahnhof von Wanda gebucht um den Nervenkitzel größtmöglich zu halten. Das hat aber wie immer, bis jetzt, perfekt geklappt.

Am Flughafen war ich kurz vor 14 Uhr und damit mehr als rechtzeitig für meinen Flug. Letztlich bin ich zufrieden mit meinem Aufenthalt: Die argentinische Seite der Wasserfälle hat mich mehr überzeugt, und die Mine in Wanda war ein lohnenswerter Abschluss.

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San Ignacio und Wanda Miene