Japan & ein bisschen China

Japan, Hongkong und Shenzhen - meine Erfahrungen

REISEBLOG

5/31/20254 min lesen

Meine alleinige Weiterreise:

Nachdem ich zwei Wochen Korea-Power-Programm hinter mir hatte, habe ich am Tag danach erstmal gar nichts gemacht. In den darauffolgenden Tagen habe ich mich noch mit zwei koreanischen Freundinnen getroffen, die ich in England kennengelernt hatte. Zudem habe ich noch einen kleinen Spaziergang über die alte Stadtmauer gemacht und hatte einen fantastischen Ausblick über die Skyline von Seoul. Danach ging es für mich aber schon zu meinem eigentlichen Solo-Reiseziel: Japan. Genauer gesagt nach Osaka. In der Gegend hatte ich mich bei einigen Workaways beworben, aber meist keine Antwort bekommen. Deshalb habe ich meine Reise wie geplant fortgeführt.

In Osaka habe ich ein bisschen Sightseeing gemacht und die World Expo 2025 besucht. Insgesamt ein sehr beeindruckendes und großes Gelände. Da die Schlangen vor den meisten Gebäuden sehr lang waren, habe ich nur einige wenige besichtigen können – unter anderem den Pavillon von Deutschland, der überraschend gut gestaltet war. Viel interessanter waren allerdings die sogenannten Commons, also Bereiche mit Ständen vor allem von afrikanischen und mittel- sowie südamerikanischen Ländern sowie Mesopotamien. Dort musste man kaum anstehen, konnte aber trotzdem viel sehen. Im Rest der Expo hieß es oft: lange warten, wenig sehen. Insgesamt war ich etwa neun Stunden dort und habe schätzungsweise 60 % der Länder und 20 % der Gebäude gesehen.

Zwischendurch bin ich auch für einen Tag nach Kobe gefahren, da ich natürlich das berühmte Kobe Beef – auch als Wagyu bekannt – probieren wollte. Das habe ich dann auch gemacht und stolze 19 € für ca. 100 g an einem Straßenstand gezahlt. Sehr fettig, aber nicht schlecht. Dort fand auch eine Art Festival statt. Als ich mich auf eine Bank gesetzt hatte, ohne zu wissen, dass ich direkt am Eingang saß, haben sich immer wieder Trauben von Menschen gebildet. Anscheinend waren auf dem Gelände einige Musikalischen Superstars – gekannt habe ich natürlich niemanden.

Als Nächstes ging es für mich nach Kyoto. Dort standen Tempelbesichtigungen an der Tagesordnung. Ursprünglich wollte ich drei Nächte bleiben. Als ich am zweiten Tag zufällig am Hauptbahnhof vorbeikam, dachte ich: super, kann ich ja schon mal das Ticket für die Weiterreise buchen. Das habe ich dann auch gemacht – gedanklich war ich bei dem Ticketkauf leider schon bei der Weiterreise und habe ein Ticket für den falschen Tag gekauft. Da weder Rückerstattung noch Umtausch möglich gewesen wären, und das Ticket am darauffolgenden Tag das Doppelte gekostet hätte, habe ich das falsch gebuchte Ticket genutzt und eine Nacht in Odawara verbracht und mich danach weiter auf den Weg nach Hakone gemacht.

In Hakone angekommen, hatte ich mir eine tolle Wandertour überlegt – allerdings erst für den zweiten Tag. An dem hat es dann aber den ganzen Tag wie aus Eimern geregnet, und ich hatte keine Lust auf Wandern. Zudem war die Sicht auf den Mount Fuji, für die ich hauptsächlich wandern wollte, aufgrund von Wolken, nicht gegeben. So wurde aus meinem Natur-Zwischenstopp ein Stubenhocker-Zwischenstopp.

Danach ging es für mich nach Tokio, meinem letzten Stopp in Japan. Dort habe ich mich etwas umgesehen, ein paar Tempel besucht und versucht, den Vibe der Stadt möglichst gut aufzusaugen. Am Tokio Hauptbahnhof gibt es unterirdisch einen großen Bereich, in dem man Essen konnte und auch noch das letzte Souvenir vor abreise kaufen konnte. In einer bestimmten Ecke, gab es ca. 10 Ramen Restaurants, die alle nur ein oder zwei Ramen servieren. Somit hatte man eine sehr gute Auswahl an ca. 20 verschiedenen Ramen, bei dem ein's besser als das andere aussah und auch geschmeckt hat. Dort habe ich zwei mal sehr gute Ramen gegessen.

Nächster Stopp: Shenzhen. Dort habe ich zwei Tage verbracht. Die Stadt ist nicht so spannend – ein Tagesausflug von Hongkong würde völlig ausreichen. Interessanterweise hat mich Shenzhen in manchen Ecken an Kolumbien erinnert: volle Straßen, viele Streetfood-Stände am Rand und ein sehr ähnliches Klima. Trotzdem merkt man vor allem in den High-End-Gegenden, dass in China deutlich mehr Geld vorhanden ist als in Kolumbien. Allein die Autos, die dort herumfahren, könnte sich in Kolumbien kaum jemand leisten.

Nach Shenzhen ging es weiter nach Hongkong. Dort hatte ich wieder zwei Tage Zeit, um die Stadt zu erkunden. Der Vibe hat mir hier deutlich besser gefallen als in Shenzhen, allerdings ist es auch wesentlich teurer – eher deutsche Preise oder sogar noch etwas darüber. Am ersten Tag habe ich mir die Insel angesehen und bin mit der Tram zum Peak gefahren. Dort habe ich gewartet, bis es dunkel war, um den Ausblick sowohl bei Tag als auch bei Nacht zu erleben. Leider hatte ich keinen Pulli dabei, da es sonst immer eher warm war – aber oben auf dem Peak war es sehr windig, und ich musste mich reinsetzen und einen Tee trinken um die Zeit bis es dunkel war gut zu überbrücken. Es hat sich aber auf jeden fall gelohnt. Unten in der Stadt war es zum Glück deutlich wärmer, da sich die Hitze zwischen den Hochhäusern staut.

Am zweiten Tag habe ich zusammen mit einer Freundin, die ich in Argentinien kennengelernt habe und die aus Hongkong kommt, die Stadtteile auf der anderen Seite von Hongkong erkundet. Den Abend habe ich dann noch sehr nett mit ihrer Familie verbracht, bevor es für mich zum Flughafen ging.

Eine Sache ist mir noch aufgefallen, die mich ziemlich überrascht hat und nicht ganz in mein Weltbild gepasst hat: In sehr vielen Familien in Hongkong, Taiwan und Singapur leben Frauen aus den Philippinen oder Malaysia, die im Haushalt helfen – putzen, kochen und eigentlich den gesamten Haushalt führen. Das Ganze kostet nur ca. 5.000 HK$ pro Monat, also umgerechnet etwa 560 Euro. Eigentlich erschwinglich, im Vergleich zu Deutschland – muss man sich trotzdem erstmal leisten können.