Sucre
Wandern, 11 Gänge Menü und Dinosaurier Fußabdrücke
REISEBLOG
12/18/20244 min lesen


Wahrhaftige bolivianische Erfahrung: Sucre
Auf dem Weg nach Sucre habe ich Bilder aussortiert und bearbeitet, damit ihr die beste Auswahl meiner Fotos zu sehen bekommt. Dort angekommen, sind wir zu fünft mit einem Taxi, das mehr oder weniger auseinanderfiel, zum Hostel gefahren. Nach einem Snack und einem Cocktail ging es dann auch schon um 2 Uhr nachts ins Bett.
Am nächsten Tag haben wir den lokalen Mercado Central besucht. Der Markt ist ziemlich groß mit sehr viel Obst und Gemüse und einem Bereich für Mittagessen, dem ich bis jetzt aber noch nicht über den Weg getraut habe. Nachdem ich zwei rote und zwei gelbe Drachenfrüchte, drei Mangos und eine Cherimoya gekauft hatte und insgesamt etwa 20 Euro ausgegeben habe, ging es schon zur Stadttour zu Fuß. Dort haben wir viele Ortsempfehlungen bekommen und die Tour am Aussichtspunkt Recoleta abgeschlossen. Hier ein Bild der Aussicht.


Nach der Tour haben wir uns spontan entschlossen, ins Stadion zu gehen und die lokale Mannschaft anzufeuern. Dort habe ich – wie ein paar andere – einen Burger gegessen. Welche Rolle dieser noch spielen wird, zeigt sich später. Das Spiel wurde gegen Ende recht amüsant, da die Zuschauer ein wenig motivierter wurden und ein Balljunge tatsächlich mit einer roten Karte vom Platz geschickt wurde. Das Spiel endete 3:2 für die Heimmannschaft.
Das Fußballspiel hat mich jedoch noch den nächsten Tag verfolgt – oder besser gesagt, der Burger, den ich dort gegessen habe. Um 6 Uhr morgens bin ich mit Bauchschmerzen und Durchfall aufgewacht und hatte eine spaßige Zeit auf der Toilette. Danach beruhigte sich mein Magen etwas, und wir sind wieder zum Mercado Central gegangen, um Zutaten für Gnocchi zu kaufen, die wir am Abend zubereiteten. Den Nachmittag habe ich allerdings größtenteils im Bett oder auf der Toilette verbracht – eine waschechte bolivianische Erfahrung, würde ich sagen. Am Abend ging es mir deutlich besser, und ich konnte die Gnocchi mit den anderen genießen – die waren wirklich sehr lecker.
Am nächsten Tag wollten wir die Juwelen der Stadt sehen, von denen die Tourführerin erzählt hatte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir die richtigen gefunden haben, da ich mir aus der Beschreibung etwas anderes vorgestellt hatte. Gegen Mittag besuchten wir die größte Ansammlung von Dinosaurier-Fußabdrücken der Welt. Es handelt sich um eine fast senkrechte Wand, die komplett mit diesen Spuren übersät ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Dinosaurier dort vor etwa 60 Millionen Jahren durch ein schlammiges Flussbett gelaufen, das dann getrocknet ist. Durch eine Magnesiumoxid-Schicht wurde es geschützt und versteinert. Im Laufe der Jahrmillionen hat sich das Flussbett durch tektonische Plattenbewegungen aufgerichtet. Entdeckt wurden die Fußabdrücke Mitte der 1990er Jahre, nachdem das Zementwerk den Berg wegen der Magnesiumoxid-Schicht nicht weiter abbauen konnte. Nach und nach wurde diese Schicht durch Erosion und Wind abgetragen, und die Spuren kamen zum Vorschein. Insgesamt eine spannende Fundstelle, auch wenn das Dynamit des Zementwerks im Hintergrund den Vibe etwas zerstört hat.
Den Rest des Tages ließen wir ruhig angehen. Wir sind noch einmal auf den Mercado Central gegangen und ließen einfach die Füße baumeln.
Am nächsten Morgen ging es für ein paar aus unserer Gruppe, darunter auch mich, in ein nahegelegenes Dorf namens Chataquilla. Von dort aus wanderten wir etwa sechs Stunden zu unserer Unterkunft in einem kleinen Ort namens Maragua. Die Wanderung war wirklich spektakulär, und die Ausblicke waren unfassbar abwechslungsreich. In der Nähe des Dorfes gab es eine Schlucht namens "Schlund des Teufels", die diesen Namen trägt, weil es dort bestimmt 30 bis 40 Meter senkrecht hinuntergeht.
Am nächsten Morgen wanderten wir weitere sechs Stunden zur nächsten Stadt, Potolo. Auf dem Weg kamen wir an Dinosaurier-Fußabdrücken vorbei – überall rund um Sucre kann man welche finden. Die Aussicht am zweiten Tag war sogar noch spektakulärer als am ersten. Worte können das schwer beschreiben, deshalb lasse ich die Bilder für sich sprechen.
Gegen 15 Uhr kamen wir in der kleinen Stadt an, und der Bus kam tatsächlich pünktlich um 16 Uhr. Wir fuhren jedoch erst um 17 Uhr los, da es irgendwelche Probleme am Bus gab. Die Fahrt wurde dann noch aufregender, als ein Gewitter aufzog und wir die steilste Stelle eines Berges hinauffuhren. Nachdem das Gewitter nachließ und wir gefühlt durch ein halbes Dutzend Flüsse fuhren, die sich auf der Straße gebildet hatten, erreichten wir nach etwa zweieinhalb Stunden unsere Haltestelle. Von dort sollte es normalerweise noch eine Stunde bis Sucre dauern.
Natürlich lief aber nicht alles nach Plan: Kurz nachdem wir den äußeren Ring von Sucre erreicht hatten, bekam unser Bus einen Platten. Da wir wenig Lust hatten, die angekündigten 10 bis 15 Minuten auf den Reifenwechsel zu warten, entschieden wir uns, ein Taxi zu nehmen. Schließlich hatten wir eine Reservierung für ein Michelin-Restaurant und wollten vorher noch duschen.
Während der Suche nach einem Taxi sah ich eines, das im Schlamm feststeckte. Ich versuchte mit einem anderen Taxi, es herauszuziehen, rutschte dabei aber selbst aus. Kurz darauf riefen mir die anderen zu, dass sie ein fahrbereites Taxi gefunden hatten.
Im Hostel angekommen, hieß es schnell frisch machen und ab zum 11-Gänge-Menü. Das Menü war wirklich eine beeindruckende Erfahrung und definitiv sein Geld wert – umgerechnet 28 Euro hat es gekostet. Trotzdem bevorzuge ich dann doch eher weniger extravagante Gerichte, die mich gut sättigen und genauso gut schmecken.
Am nächsten Tag ließen wir es ruhig angehen. Ich sortierte einige Fotos aus und arbeitete weiter an meinen Blogbeiträgen. Am Abend nahmen wir an einem Kochkurs teil, bei dem wir Papas Rellenas zubereiteten. Zu Beginn war die Stimmung etwas angespannt, da der Koch eine recht spezielle Art hatte – eher diktatorisch und nicht ganz in unserer Stimmung. Nach und nach wurde er jedoch lockerer, und wir hatten viel Spaß. Das Essen war superlecker, auch wenn ich vom Hauptgericht leider keine Fotos gemacht habe.
Am Sonntag stand vor allem der Blog auf dem Programm. Ich brachte alles auf den neuesten Stand und plante die kommende Woche. Als Nächstes trennt sich unsere Gruppe für eine Weile: Ich werde mit einer anderen Person aus der Gruppe in den Dschungel gehen. Zum 24. Dezember wollen wir uns dann in La Paz treffen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern.




































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